Zur Startseite

SALURN - Adelssitze und Persönlichkeiten

SALURN - Adelssitze und Persönlichkeiten

SALURN - Adelssitze und Persönlichkeiten

Die Etymologie des Namens Salurn, mit den prähistorischen Silben SAL = künstlicher Wasserlauf und URN = Ort, könnte eine Ortschaft an den Kanälen vermuten lassen. Die Geschichte des Dorfes ist eng mit dem Wasser aus dem Gebirge und in der Ebene verbunden. Die Historiker führen den Ursprung Salurns auf die Bronzezeit zurück. Die Siedlung (Dornach) war bereits in der Jungsteinzeit bewohnt und mit Sicherheit auch während der Römerherrschaft, wie die umfangreiche Nekropole (128 Gräber) bezeugt, die 1886 am Nordhang des Galgenbühels ausgegraben wurde. Die zahlreichen Funde werden noch heute im Museum Ferdinandeum in Innsbruck aufbewahrt. Die Funde aus den ersten drei Jahrhunderten unserer Zeitrechnung zeugen davon, dass Salurn bereits während des römischen Kaiserreichs auf eine lange Siedlungsgeschichte zurückblicken konnte. Der Historiker Paulus Diakonus liefert den Nachweis menschlichen Lebens „in loco qui Salurnis dicitur“ zur Zeit der Langobarden (575 n. Chr).

12-1.jpg

Das alte Dorf kennzeichnet sich noch heute durch die zahlreichen Adelsansitze aus der Renaissance- und Barockzeit, wobei im Oberdorf auch einige Gebäude mittelalterlichen Ursprungs zu finden sind, wie der Zehent- oder Hofkeller, der Marx Sittich von Wolkenstein im Jahr 1600 mit seiner Mächtigkeit beeindruckt hat. Der Reichtum aus dem Warenverkehr und aus dem traditionellen Weinanbau löste eine rege Bautätigkeit aus. In jener Zeit wurden bekannte und weniger bekannte Architekten und Künstler nach Salurn gerufen, um die Pfarrkirche und die schönen Ansitze zu errichten, die entlang der Hauptstraßen stehen.

12-2.jpg

Es ist unklar, warum sich in Salurn so viele Adelsfamilien niedergelassen haben, mehr als in jedem anderen Dorf Tirols. Wir erinnern insbesondere an die Familien An der Lan von Hochbrunn, an die Grafen von Coreth, die Fenner von Fennberg, die Gelmini zu Kreuzhof, von Vilas, Weber von Webern, Hausmann von Stetten, Zenobio Albrizzi, von Mörl, Hofer zu Hoffenburg, Campi von Heiligenburg, Oliva de Oleo und viele andere.

12-3.jpg 

Die besonders dynamische Entwicklung und die wirtschaftliche Blüte des Dorfes im Laufe des 18. Jh. führte zu einer beachtlichen Zunahme an Gastbetrieben mit entsprechender Aufnahmekapazität. Entlang der Trientstraße gab es bis zur Mitte des 18. Jh. deren acht: den „Schwarzen Adler“, den Gasthof „Zur Kaiserkrone“, den „Turm“, das „Weiße Rössl“, den „Weißen Adler“, den Gasthof „Zur Rose“, den Gasthof „Am Titschen“ und einen letzten, der in der Nähe des Bahnhofs errichtet wurde und den Namen „Gasthof zur Sonne“ trug. Zahlreiche Fürsten, Adelige, Priester, Künstler und Intellektuelle machten in den Salurner Gasthöfen Halt, darunter Leopold II., Maximilian von Bayern, Napoleon, Martin Luther, die Maler Albrecht Dürer und Ludwig Richter, Michel E. de Montaigne und Melanchthon.

12-4.jpg 

Der Bau der Eisenbahn (1858) führte zu einer radikalen Verminderung der Gästezahl und schließlich zum Verfall der historischen Gasthöfe des Dorfes.

Investitionen in das Dorfbild wurden nicht gescheut. So errichtete man auf dem wichtigsten Platz, über den die Reisenden fuhren, einen Brunnen mit einer Herkules-Statue, der heute unauffindbar ist und für den man den berühmten Bildhauer Antonio Giongo aus Trient engagiert hatte (1776).

Marx Sittich von Wolkenstein, der das Dorf um 1600 besuchte, lobte unter anderem das herrliche Wasser, die schönen Brunnen und die Trinkwasserversorgungsanlage.

13-1.jpg

Salurn war der Geburtsort von Pater Hartmann (Paul Eugen Josef von An der Lan Hochbrunn), einem Organisten und berühmten Komponisten geistlicher Musik; von Joseph Tiefenthaler, einem gebildeten Jesuiten, Schriftsteller und Kartographen, der als Vater der modernen Geographie Indiens betrachtet wird; von Josef Noldin, Rechtsanwalt und Märtyrer in der Geschichte Südtirols, der während des Faschismus den Unterricht der deutschen Sprache verteidigte. Aus Buchholz bei Salurn stammte der Zwerg Perkeo, Hofnarr beim Kurfürsten Karl Philipp, dessen Holzstatue noch heute auf dem berühmten Fass des Heidelberger Schlosses bewundert werden kann. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass auch die Familie des berühmten Komponisten Anton Friedrich Wilhelm von Webern, besser bekannt als Anton Webern, einem Vertreter der Zweiten Wiener Schule, aus Salurn stammte.

13-2.jpg

Kategorien

Verdienstabzeichen

Die Verleihung des Verdienstabzeichens kann an Personen verliehen werden, die sich durch ihre Leistungen...